Josef Haller durchlief eine klassische Klavierausbildung, seine Neugierde und sein Durst nach frischen Sounds führten ihn aber bald in die zeitgenössische, experimentelle und elektronische Musik und schließlich auch in das Umfeld des Jazz.

 

Von klein auf improvisatorisch und kompositorisch tätig, versucht er die Einengung klassischer Konventionen hinter sich zu lassen und veraltete Genregrenzen zugunsten eines stilübergreifenden Eklektizismus zu sprengen. Sein Interesse an verschiedenen Musikrichtungen wie Metal, Progrock, Artpop, Electronica, Minimal, Hip-Hop, Neuer Musik, „world music“, Funk und Jazz entspringt dem Wunsch der Verbindung scheinbarer musikalischer Gegensätze in unterschiedlichsten Projekten, die sich nicht mit dem Wort „Crossover“ abspeisen lassen wollen. Die wechselseitige Befruchtung dieser Vielfalt an musikalischen Ausdrucksformen führt ihn wiederum zu eigenwilligen Interpretationen von klassischer Musik, welcher Haller nicht wie einen musealen Gegenstand, sondern mit der Lebendigkeit, Freiheit und dem Selbstverständnis heutiger Musik begegnen möchte.

 

Haller ist sowohl als Komponist als auch als Interpret in den Bereichen Klassik, Neue Musik, Jazz und Elektronischer Musik regelmäßig auf und hinter der Bühne tätig. Als Mitbegründer der jungen Innsbrucker Konzertreihe noiz//elektrorauschen kuratiert er außerdem Veranstaltungen in verschiedensten Bereichen experimenteller Klangkunst von Instrumentalkomposition und Improvisation über elektroakustische Musik, Noise und Ambient bis hin zu Visual Arts, Performance und Soundinstallation.

Seit 2020 unterrichtet Haller am Mozarteum Innsbruck Klavier (ME/IME) und Neue Musik.

 

Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Haller an der heimischen Musikschule sowie am Konservatorium C. Monteverdi in Bozen bei Prof. Andrea Bonatta. Von 2012 bis 2017 studierte er am Mozarteum Innsbruck Instrumentalpädagogik, sowie am Tiroler Landeskonservatorium Klavier Konzertfach (Sebastian Euler) und Komposition (Franz Baur). Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Royal Academy of Music Aarhus (Dänemark) in einem Master in Klavier mit Schwerpunkt Zeitgenössische Musik (Søren Rastogi und Martin Qvist-Hansen) sowie Komposition (Niels Rønsholdt und Simon Steen-Andersen) fort. Von 2019 bis 2021 ergänzte er seine Ausbildung durch einen Lehrgang in Jazzklavier am Tiroler Landeskonservatorium bei Stephan Costa.

 

Seine Kompositionen wurden aufgeführt im ORF-Landesstudio Tirol, bei den Klangspuren Schwaz, TransArt Festival Bozen, Zeitimpuls - Tiroler Tage für Neue Musik, Hong-Kong-Vienna Music Festival, Osterspiele Sterzing, Pulsar Festival Copenhagen, Panorama Festival Aarhus.

Eine Auswahl seiner Werke wurde bei Petrichor Records und Helbling/Naxos auf zwei CDs veröffentlicht. Seit 2020 ist Haller Lehrbeauftragter für Klavier (ME/IME) und Neue Musik am Mozarteum Innsbruck. Seinen Zugang zu Neuer Musik gibt er in Workshops an Schulen und Universitäten weiter, z.B. in Zusammenarbeit mit der Austrian Composers Foundation und dem Mozarteum Salzburg.

 

Instagram
Facebook

Youtube